Quält dich diese Frage …
Wie viel kann man in einer Woche abnehmen?
Du kannst in einer Woche bis zu fünf Kilogramm abnehmen.
Aber …
Die wesentlich wichtigere Frage ist, ob du 5 kg in einer Woche abnehmen solltest.
Denn es ist definitiv nicht der beste und gesündeste Weg.
In diesem Artikel verrate ich dir, …
… wie viel du wirklich abnehmen solltest.
… warum ein Wochenziel deinen Abnehmerfolg sabotiert.
… wie du mehr Ruhe in deinen Abnehmprozess bringst.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wie viel Gewicht du in einer Woche abnehmen solltest
- 2 Diese hässlichen Folgen hat es, wenn du die Kilos zu schnell purzeln lässt
- 3 So kontrollierst du dein Abnehm-Tempo spielerisch leicht. Oder doch nicht?
- 4 Wie dich dein Wochen Gewichtsziel manipuliert und wie du wieder die Oberhand bekommst
- 5 Fazit
Wie viel Gewicht du in einer Woche abnehmen solltest
Der häufigste Tipp ist: 0,5 – 1 kg pro Woche abnehmen.
Ich bin kein großer Fan davon und ich sage dir auch warum.
Du willst schnell abnehmen und setzt dir deswegen 1 kg pro Woche als Ziel.
10 harte, entbehrungsreiche Wochen später hast du es geschafft und hast 10 Kilo abgenommen.
Und jetzt?
Du bist ausgehungert, gereizt und deine Abneigung gegen Hühnerfleisch und Gemüse gleicht der von Kleinkindern und Spinat.
Deine Disziplin ist bis zum letzten Tropfen aufgebraucht und sowohl tags als auch nachts träumst du von Brot, Pizza und Nudeln.
Und beim Besuch bei Freunden zieht es dich zum Kuchen, wie eine 4 jährige Nachwuchsprinzessin zu Rosa, Glitzer und Einhörner.
Glaub mir, das kann ich nur zu gut verstehen.
Nicht nur, da ich selbst genauso eine 4 jährige Nachwuchsprinzessin zuhause habe…
Ich habe das selbe durchgemacht.
Ehrliche Frage:
Wie hoch ist die Chance, dass du deine hart erkämpfte Figur jetzt hältst?
Seh ich auch so …
Du brauchst stattdessen eine Lösung, die auf Dauer funktioniert.
Und verzichten, oder mit Disziplin gegen Hunger zu kämpfen, funktioniert nicht auf Dauer.
Wie viel du in einer Woche abnehmen solltest, ergibt sich also daraus, was dein Leben auf Dauer zulässt.
Da gibt es keine Pauschalantwort.
Aber statt plumpen Antworten habe ich etwas besseres für dich.
Das wahre Gold der Entwicklung …
Fragen.
Tausche die irreführende Frage “Wie viel kann man in einer Woche abnehmen” lieber gegen diese:
Was kann ich realistisch für die nächsten 10 Jahre durchhalten?
Wenn du wirklich wissen willst, wie viel du nachhaltig in einer Woche abnehmen kannst, habe ich hier gleich noch 3 Fragen für dich:
Wie viel Zeit hast du realistisch dafür, Essen zuzubereiten?
Wie viel Essen brauchst du, um tatsächlich satt und befriedigt zu sein?
Wie viel Genuss-Essen und -Lebensmittel brauchst du realistischerweise, um nicht in absehbarer Zeit im nächsten Fressanfall zu landen?
Bau deine Ernährung auf diese Fragen auf und du nimmst nicht nur entspannt ab …
Nein. Du kannst dein Lieblingskleid auch endlich wieder auf Dauer aus dem Keller holen, weil du das Gewicht auch mühelos hältst.
Diese hässlichen Folgen hat es, wenn du die Kilos zu schnell purzeln lässt
Schnell abzunehmen klingt theoretisch gut.
Intensiv.
Aber schnell vorbei.
Außerdem fühlt es sich gut an, wenn du wem erzählst, wie viel Kilo du in einer Woche abgenommen hast.
Die Zuhörer schauen dich an, als hättest du den Mount Everest bestiegen.
Sie reißen die Augen auf und überschütten dich mit Sätzen wie:
“Wie hast du das nur geschafft?”
“Du bist so diszipliniert. Das könnte ich nicht.”
Denn grundsätzlich herrscht die Meinung vor:
Schneller abnehmen ist besser.
Aber die grundsätzliche Meinung ist auch, dass der mehr Geld verdient, der mehr arbeitet, und das stimmt auch nicht.
Ich habe hier 2 Gründe auf 2 Ebenen für dich, warum schnell abnehmen eine genauso gute Idee ist, wie seiner Pflanze das Wasser für 2 Monate auf einmal „vorab“ zu geben.
Die mentale Ebene
Erstens brauchst du, ein großes Kaloriendefizit, wenn du schnell abnehmen willst.
Und es braucht sehr viel Disziplin, um dieses große Kaloriendefizit zu schaffen.
Deine Disziplin ist aber nicht endlos verfügbar.
Und das führt dazu, dass du zwar in wenigen Wochen viele Kilos verlierst …
… aber dann mit einem Stein im Bauch im Bett liegst, weil du einfach nicht aufhören konntest bis die letzte Eispackung leer war.
Ich kenne diesen Hass auf sich selbst, nur zu gut.
Du liegst verheult im Bett und schwörst dir, dass das nie wieder vorkommt, egal was auch passiert.
Ab jetzt bist du diszipliniert und dein Süßigkeitenhunger bekommt keine Chance mehr.
Ich weiß das, weil ich es selbst schon oft durchgemacht habe.
Und glaub mir, wenn ich dir sage:
Das funktioniert leider nicht.
Die Lösung dafür ist nicht, noch mehr Disziplin aufzubauen, sondern ein Abnehm-Tempo zu wählen, das weniger Disziplin braucht.
Die körperliche Ebene
Zweitens beeinflusst ein überhastetes Abnehm-Tempo auch deinen Körper.
Je schneller du abnimmst, desto mehr wertvolle Muskulatur baut der Körper auch ab.
Auch wenn du dem Abbau mit Kraftsport und eiweißreicher Ernährung (2g/kg Körpergewicht) den Wind aus den Segeln nehmen kannst.
Außerdem reduziert dein Körper den Stoffwechsel, um der Hungerperiode entgegenzuwirken.
Das heißt:
Mit der Menge an Essen, mit der du früher dein Gewicht gehalten hast, würdest du jetzt zunehmen.
Keine gute Ausgangssituation, wenn du aus der Diät kommst, wie ein ausgehungerter Bär nach dem Winterschlaf.
Reduziere das Tempo also lieber.
Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut.
Das dauert zwar länger, aber dafür ist es leichter durchzuhalten.
Und schließlich willst du dein neues Spiegelbild ja jeden Tag aufs neue anlächeln können.
Darum gehts ja eigentlich.
So kontrollierst du dein Abnehm-Tempo spielerisch leicht. Oder doch nicht?
Egal ob du Kalorien zählst oder nicht.
Die Kalorien zählen immer.
Wie schnell oder langsam du abnimmst, hängt zu 100% an den Kalorien.
Und zwar die Kalorien, die du zu dir nimmst.
Und die Kalorien, die du verbrauchst.
Je größer die Differenz zwischen den beiden ist, desto schneller nimmst du ab.
Ein Beispiel:
Wenn du pro Tag 2500 kcal verbrauchst und nur 1500 kcal isst, ergibt das eine Differenz von 1000 kcal.
In der Woche ergibt das 7000 kcal und somit theoretisch 1 Kilo weniger.
Eine Differenz von 3500 kcal würde 0,5 Kilo weniger ergeben.
Erhöhst du die Differenz, geht es schneller.
Verlangsamt du sie, geht es langsamer.
Auch wenn du die Theorie jetzt hast, vergiss nicht:
… die Auswirkungen einer zu schnellen Abnahme und achte immer darauf, ob die Maßnahmen auch langfristig in dein Leben passen.
… dass du auch weißt, dass du schneller reich wirst, je mehr du verdienst und desto weniger du brauchst.
Aber das Alleine hat noch niemanden reich gemacht.
(Zum Artikel: Kaloriendefizit: Der beste oder der schlechteste Rat)
Wie dich dein Wochen Gewichtsziel manipuliert und wie du wieder die Oberhand bekommst
Du hast dir ein Wochen Gewichtsziel gesetzt.
Und du willst es auch erreichen.
Dafür ist es ja da.
Und theoretisch klingt das ja ganz einfach.
Ein Kaloriendefizit von x kcal ergibt eine Abnahme von x Gramm pro Woche.
Aber so einfach ist das nicht.
Dein Gewicht ist nicht stabil wie ein deutscher Beamter.
Eher spanischer Künstler.
Es schwankt von Tag zu Tag, über den Monatszyklus und je nachdem wann und was du zuletzt gegessen hast.
Achtung! Dein Gewicht. Nicht dein Körperfett.
Auch Stress und Medikamente manipulieren, wie viel Wasser dein Körper hält.
Dieses Wasser kann schnell dazu führen, dass du in der Früh auf die Waage steigst und 1 Kilo mehr siehst, obwohl du dich eigentlich zusammengerissen hast.
Da ist es kein Wunder, dass Wut und Verzweiflung in dir aufsteigen.
Du fühlst dich, als ob deine Waage ein Glücksspielautomat ist.
Offensichtlich ist es vollkommen egal, was du machst und wie sehr du dich bemühst …
Aber du willst dein Ziel nicht aufgeben.
Also passt du deine Kalorien, oder deine Essensmenge an, um wieder schneller abzunehmen.
Und das kann ich verstehen.
Aber genau hier liegt das Problem.
Durch das Wochenziel reagierst du zu schnell und zu stark.
Das wäre, als würdest du gleich kündigen, nur weil du einmal keine Lust auf die Arbeit hast.
(Auch die Leute soll es geben …)
Es ist vollkommen normal, dass in manchen Wochen mehr und in manchen Wochen weniger passiert.
Du bist keine Maschine.
Ich habe 3 Tipps für dich, damit du entspannt bleibst:
- Einzelne Einwaagen sind durch die Wasserschwankungen nicht aussagekräftig.
Berechne immer den Schnitt über die ganze Woche und bewerte den Trend, um ein ruhigeres Bild zu bekommen. - Reagiere erst, wenn du für 2-3 Wochen immer unter deinem Wochenziel liegst.
Schaue dazu gerne DIESES VIDEO von mir an. - Mache, wenn wirklich nötig, nur kleine Anpassungen von 100-200kcal und warte ab, was passiert.
Fazit
Wie viel kann man in einer Woche abnehmen?
Gut und gerne 5 Kilo.
Aber wenn dir deine Gesundheit und dein langfristiger Abnehmerfolg wichtig sind, hier noch einmal die entscheidenden Tipps:
- Stell dir die wesentlich wichtigeren Fragen:
Wie viel kannst du in einer Woche abnehmen und über die nächsten 10 Jahre durchhalten?
Und
Wie viel Abnahme pro Woche passt in dein Leben?
2. Bleibe entspannt.
Einzelne Einwaagen bringen dich jetzt nicht mehr aus der Ruhe.
Bewerte den Schnitt der Woche und versuche, das große Bild über Wochen und Monate im Blick zu behalten.
Denn eines kann ich dir garantieren:
Ernährung begleitet dich bis ans Ende deines Lebens.
Und dein Leben ist ein Marathon. Kein Sprint.
Anstatt also schnell vorwärts zu sprinten und nach wenigen Metern ausgebrannt am Straßenrand zu stehen …
… trabe entspannt und mühelos, lächelnd und winkend, in deinem Tempo an allen anderen vorbei.